Zum Hauptinhalt springen
Menü

Sexualtherapie in Wien

Unsere Gesellschaft ist stark von traditionellen Vorstellungen über Sexualität geprägt, oft beeinflusst durch Jahrhunderte christlicher Sexualmoral. Sexualität wird häufig als Tabuthema behandelt, was es schwierig macht, offen über Unsicherheiten, Fantasien und Wünsche zu sprechen. Diese mangelnde Kommunikation kann die sexuelle Entwicklung und das Verständnis eigener Bedürfnisse behindern.

Wozu Sexualtherapie?

Sexualtherapie bietet einen sicheren Raum, um über Sexualität zu sprechen und herauszufinden, was einem wirklich gefällt. Studien zeigen, dass Menschen, die offen über Sexualität kommunizieren können, oft eine erfülltere Sexualität erleben.

Eine Sexualtherapie kann in vielen Situationen hilfreich sein:

  • Reduktion von sexuellem Leistungsdruck
  • Abbau von Angst- und Schamgefühlen
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung und der Wahrnehmung sexueller Bedürfnisse
  • Verbesserung der Kommunikation in der Partnerschaft
  • Umgang mit unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen in Beziehungen
  • Behandlung sexueller Funktionsstörungen
  • Finden der eigenen Lust
  • Frieden mit der eigenen Sexualität schließen, besonders wenn man sich „anders“ fühlt
  • Umgang mit Sexualität in offenen oder polyamoren Beziehungen
  • Verarbeitung von Verletzungen durch Übergriffe oder sexuelle Gewalt

Kink Aware Professional

Als Kink Aware Professional bin ich offen für alternative Formen von Sexualität und Beziehungen, solange sie einvernehmlich praktiziert werden. Der Begriff stammt von der National Coalition for Sexual Freedom und bezeichnet ein einfühlsames und forschungsbasiertes Verständnis für BDSM,  Fetische und Beziehungsformen abseits von Monogamie, wie offene Beziehungen und Polyamorie.
Seit Beginn meiner Tätigkeit als Psychotherapeutin im Jahr 2011 arbeite ich als Kink Aware Professional. Ich engagiere mich auch in Vorträgen und in meiner Öffentlichkeitsarbeit dafür, dass BDSM und Polyamorie besser verstanden werden. Mir ist es wichtig einen Teil beizutragen, damit hier Vorurteile abgebaut werden.

Polyamorie

BDSM basiert auf Respekt und Vertrauen, und ich möchte Menschen dabei unterstützen, ihre Sexualität ohne Scham oder Isolation leben zu können.
BDSM wird häufig falsch verstanden. Meist denken viele dabei noch an sexuelle Gewalt, sexuellen Missbrauch oder Persönlichkeitsstörungen. Nichts davon ist in aktuellen Studien nachweisbar. Im Gegenteil: es zeigt sich, dass Menschen, die BDSM leben, weniger neurotisch und insgesamt ausgeglichener sind.
BDSM ist vor allem dadurch definiert, dass eine Person die Führung übernimmt und sich die andere Person führen lässt. Es ist eine sehr sichere Form von Sexualität, wenn sie richtig praktiziert wird, weil alles klar besprochen sein muss. Nichts darf geschehen, das über die Grenzen einer beteiligten Person geht.
Es bedarf einer großen Menge an kommunikativen Fähigkeiten, Empathie und Vertrauen, um so etwas möglich zu machen.

Neurodivergenz und Sexualität

Menschen mit AD(H)S und Autismus erleben die Welt häufig anders. Bestimmte Reize werden weniger gut gefiltert. So können etwa Lichter oder Geräusche rasch sehr unangenehm oder irritierend werden. Auch die sozialen Interaktionen verlaufen nach anderen Grundprinzipien. Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten, Gesprächsverläufen zu folgen oder den impulsiven Drang, eigene Ideen oder Emotionen einzubringen. Menschen mit Autismus haben das große Bedürfnis nach Klarheit und Sicherheit in der Kommunikation.
Es ist naheliegend, dass sich diese und weitere Faktoren auf die Sexualität auswirken. Es gibt ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis oder das Bedürfnis nach Intensität, um das Dopaminlevel zu erreichen. Oder es braucht einen bestimmten Umgang mit sensorischen Gegebenheiten. Dazu gibt es noch wenig Forschung, aber in meiner Arbeit konnte ich hier ein tieferes Verständnis zu diesen Themen entwickeln.

Sexuelle Funktionsstörungen

Wenn unser Körper nicht mehr so funktioniert, wie wir gerne hätten, dass er tut, ist das meist ein Hinweis darauf, dass wir etwas tiefer verstehen müssen. Mitunter stellt man dann fest, dass der Lernprozess, der nun vor einem liegt, zu einer tieferen und echteren Form von Sexualität führt.
Sexualität ist sehr verbunden mit dem Kern der Persönlichkeit, vielmehr noch aber mit unserer Lebendigkeit. Sexualtherapie bedeutet insofern, dass wir immer wieder unmittelbar an der sexuellen Fragestellung arbeiten. Dann geht es aber auch um die Verbindung mit den eigenen Gefühlen, der Fähigkeit sich selbst zu spüren und die eigenen Bedürfnisse und Grenzen ernst zu nehmen.